BUND-Kreisgruppe Neuss
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Biotope in Korschenbroich

Neuer Waldteich in Raderbroich

Die ersten Arbeiten sind gestartet (Bild: H. Schwindt).

Durch die private Initiative von Waldbesitzer Andreas Jammers in Raderbroich im Austausch mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Ortsgruppe Korschenbroich entsteht ein neues Biotop, welches als Wassertränke für viele Tierarten wie auch hier vorkommenden Amphibienarten als Laichgebiet dient.

Eigentlich wird hier nur der Zustand von früher wieder hergestellt, so Andreas Jammers. Als Kind hatte er viele Erlebnisse am Teich.  
Durch die Sümpfungsmaßnahme von Rheinbraun in den 60/70er Jahren ist der damalige Waldteich (genannt "Katzenkülke") trocken gefallen und wurde dann nach und nach mit Bauschutt und Plastikmüll zugekippt.

Der gesamte Unrat wurde im Herbst 2022 herausgeholt, sortiert und auf Kosten von Andreas Jammers entsorgt. Wegen der sehr trockenen Jahre seit 2018 hat Jammers auf seinem 4 Hektar großen Waldstück (1/3 Naturwald) 3 Tränken angelegt, um den Tieren das Überleben zu sichern.

Die Reaktivierung des Waldteiches wollte Jammers aber nur mit fachlicher Unterstützung
u. a. bei Behördenangelegenheiten umsetzen.

So wandte er sich an Gerd Sack von der Ortsgruppe des BUND Korschenbroich. Gemeinsam wurden alle amtlichen Hürden gemeistert, mit dem Forstamt, Untere Naturschutzbehörde sowie der Stadt Korschenbroich und diversen Ortsterminen. Der Startschuss für den neuen Waldteich konnte erfolgen.

Für die ausgeräumte Natur ist diese private Eigeninitiative zum Wohl der Biodiversität ein großer Gewinn, so Gerd Sack vom BUND Korschenbroich.
 

Die groben Arbeiten sind beendet. Zugang hat nur noch die Natur (Bild: H. Schwindt).

Baggersee am Pferdsbroich

Südlich des Naturschutzgebietes Pferdsbroich liegt ein Baggersee.

Im Sommer 2021 wurden hier von einen BUND Mitglied folgende Arten beobachtet:

Flussregenpfeifer, Goldammer, Schwarzkelchen, Graureiher, Grünspecht, Mauersegler, Mehlschwalbe, Rauchschwalbe, Uferschwalbe, Jagdfasan, Kuckuck, Mönchsgrasmücke, Gartengrasmücke, Heckenbraunnelle, Buchfink, Amsel, Schilfrohrsänger, Kormoran, Möven, Gelbspötter, Nachtigall, Stockente, Zilpzalp, Bussard, Grünfink, Feldlerche, Seefrosch / Teichfrosch, Feldhase, Ringelnatter. 

Im Frühjahr 2022 ist der Betrieb in der Kiesgrube wieder aufgenommen worden.

Das hat dazu geführt, dass die Brutröhren der Uferschwalben zerstört wurden.

Der Großenbroicher Baggersee

Eine Süsswasserqualle im Großenbroicher Baggersee (Bild: L. Merten)

Der Baggersee wurde im Jahr 2016 zu verschiedenen Zeitpunkten von Mitgliedern der BUND Ortsgruppe Korschenbroich und der BUND Ortsgruppe Grevenbroich betaucht.

Ein ausführliche Präsentation der Ergebnisse findet sich hier.

Videos der einzelnen Tauchgänge: 

Tauchgang 1Tauchgang 2Tauchgang 3Tauchgang 4Tauchgang 5Tauchgang 6 (hier gibt es Süsswasserquellen zu sehen)

Die Bezirksregierung, die untere Landschaftsbehörde, die untere Wasserbehörde und die Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V. unterstützen die Untersuchung des Baggersees.

Entstehung und Beschreibung des Baggersees

“In vielen Millionen Jahren der Erdgeschichte wurden Mineralien immer wieder durch Gletscher und später auch durch Flüsse umgelagert. Hierdurch befindet sich heutzutage - insbesondere in der niederrheinischen Tiefebene - Sand und Kies so nah unter der Erdoberfläche, dass er leicht durch Auskiesung zu gewinnen ist. Dieses führt dazu, dass sich am Niederrhein - aber auch in anderen Teilen des Regierungsbezirks Düsseldorf - eine Vielzahl kleinerer und größerer Kiesunternehmen angesiedelt haben, die ihre durch Auskiesung gewonnenen Kiese und Sande an die Bauindustrie z.B. zur Herstellung von Beton weitergeben. Soweit es sich um eine Auskiesung von Sanden und Kiesen handelt, die nicht zur Herstellung feuerfester Erzeugnisse geeignet sind, findet das Gesetz zur Ordnung von Abgrabungen des Landes Nordrhein-Westfalen vom 23.11.1979 (Abgrabungsgesetz) Anwendung.

Die Genehmigung dieser Auskiesungen - die auch Abgrabungen genannten werden - liegt in der Zuständigkeit der Kreise und kreisfreien Städte.

Bei Abgrabungen wird grundsätzlich zwischen Nass- und Trockenabgrabungen unterschieden. Nassabgrabungen sind solche, bei denen durch die Auskiesung Grundwasser freigelegt wird und somit der sogenannte Baggersee entsteht.“

Die maximale Ausdehnung des Baggersees beträgt in Nord-Süd Richtung ca. 925m. Die maximale Ost-West Ausdehnung beträgt ca. 850 m. Die Fläche des Baggersees beträgt ca. 47 ha. Damit gehört der Großenbroicher Baggersee zu den größten Baggerseen in Rhein-Kreis-Neuss. Im Westen begrenzt das Naturschutzgebiet Pferdsbroich den See. Die Landstrasse L390 stellt die nördliche Grenze dar. Der Großbroich grenzt im Osten an das Gewässer. Den südlichen Abschluss bilden die Tescherbenden.

Das Gewässer wird von Angelverein ASV Pferdsbruchfreunde e.V. genutzt.
Ein Zugang zu dem Gewässer für die Öffentlichkeit besteht nicht. Das gesamte Gelände ist eingezäunt.